Gewöhnliche Schuppenwurz

Wer ist die Gewöhnliche Schuppenwurz?
Die Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) ist eine faszinierende, chlorophyllfreie Pflanze aus der Familie der Sommerwurz-Gewächse, die als Vollparasit auf den Wurzeln von Laubbäumen lebt, ohne diesen zu schaden. Ihre blassrosa bis violetten Blüten erscheinen im Frühjahr und lassen sie aus dem Waldboden hervorragen.
Wo lebt die Gewöhnliche Schuppenwurz?
Diese Pflanze bevorzugt feuchte, schattige Laub- und Auenwälder. Besonders in alten, naturnahen Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit und nährstoffreichen Böden gedeiht sie gut. Besonders häufig findet man sie an Laubbäumen wie Hasel, Erle, Pappeln, Weiden oder Buche.
Was macht die Gewöhnliche Schuppenwurz besonders?
- Kein eigenes Chlorophyll: Sie betreibt keine Photosynthese, sondern entzieht ihre Nährstoffe komplett aus den Wurzeln ihrer Wirtsbäume.
- Unscheinbares Leben: Die meiste Zeit verbringt sie unter der Erde und zeigt sich nur zur Blütezeit im Frühjahr.
- Geophyt: sie überdauert den Winter mit einem Speicherorgan (Rhizom) im Boden
- Besondere Vermehrung: Ihre Samen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie).
- Bestäuber: Hauptsächlich durch Hummeln und andere Frühjahrsinsekten, Nektar vorhanden.
Die Schuppenwurz und Auen
- Höhere Auenstufe (Hartholzaue): im Eichen-Ulmen- und Grauerlen-Auenwald. Ihr Vorkommen deutet auf feuchte Waldböden hin.
- Isar: an der Oberen und Mittleren Isar verbreitet
Wie erkenne ich die Gewöhnliche Schuppenwurz?
- Blütenzeit: März bis Mai
- Größe: 10–30 cm hoch
- Blüten: blassrosa bis violette Blüten in einer einseitigen Traube
- Blätter: Reduziert zu schuppenartigen Gebilden, daher der Name "Schuppenwurz"
Schutzstatus
- Rote Liste Bayern: Vorwarnstufe
- FFH-Richtlinie: Schutz des Hartholzauwaldes
Weitere Infos: Bayern-Flora, Flora von Deutschland