Silberweide (Salix alba)

Wer ist die Silberweide?
Die Silberweide ist die größte heimische Weidenart – sie kann bis zu 35 Meter hoch werden. Ihre schmalen, silbrig glänzenden Blätter sind schon von weitem erkennbar. Sie ist die häufigste Weidenart in der Isar-Aue und prägt die niedrigeren, regelmäßig überfluteten Standorte der Weichholzaue. Im Übergang vom Gebirge ins Flachland löst sie die flussbegleitende Grau-Erle ab. Die Mittlere Isar bildet dabei einen Übergangsbereich, in dem beide Baumarten noch nebeneinander vorkommen.
Was macht sie besonders?
- Als weit verbreitete Auwaldbaumart mit sehr früher Blüte ist sie ein wichtiger Nektarlieferant für zahlreiche Insekten im Frühjahr.
- Sie ist stark überflutungstolerant und befestigt mit ihrem weitreichenden Wurzelsystem die Ufer, wodurch sie zur Entwicklung neuer Auwälder auf Kiesbänken beiträgt.
- Alte Silberweiden besitzen oft hohle Stämme und reichlich Totholz wertvoller Lebensraum für spezialisierte und gefährdete Insektenarten wie den Eremiten.
- Durch Stockausschläge und ihre Fähigkeit, abgebrochene Zweige wieder auszutreiben, ist sie besonders regenerationsfähig.
Wo finde ich sie?
- Für die Keimung benötigt die Silberweide viel Licht und offene, feuchte Rohböden. Sie wächst auf Uferbereichen, Kies- und Schotterbänken, aber auch auf offenen Flächen wie Kiesgruben.
- Alte Exemplare finden sich an den Ufern der Isar, häufig auch eingestreut im Auwald.
- Entlang der gesamten Isar verbreitet und prägend für die Auenlandschaft.
Wie erkenne ich sie?
- Größe: Baum, bis 30–35 m hoch, mit oft ausladender, breit gewölbter Krone
- Blütezeit: April bis Mai (vor dem Laubaustrieb)
- Blüten: Kätzchen; männliche Blüten gelb, weibliche grünlich, später wollig-weiß; Kätzchen bis 7 cm lang, zylindrisch
- Blätter: schmal lanzettlich, größte Breite etwa in der Mitte, zu beiden Enden gleichmäßig verschmälert; Blattränder fein gesägt. Oberseits dünn und seidig behaart, unterseits dicht filzig und längs behaart → charakteristischer silbrig-weißer Glanz.
- Rinde: bei älteren Bäumen graubraun und längsrissig.
Schutzstatus
- Rote Liste: Ungefährdet
- FFH-Richtlinie: Bestandteil des geschützten Lebensraumtyps Weichholzauenwälder an Flüssen