Die Schlingnatter (Coronella austriaca)

Heimliche Bewohnerin in der trockenen Aue
Wer ist die Schlingnatter?
Die Schlingnatter ist eine ungiftige, scheue Schlange, die leicht mit der giftigen Kreuzotter verwechselt wird. Doch keine Sorge – sie ist zwar bissig, aber absolut harmlos! Ihren Namen verdankt sie ihrer Jagdtechnik: Sie umschlingt ihre Beute, meist andere Reptilien wie Eidechsen, und erdrückt sie mit ihrem Körper, bevor sie sie frisst.
Wo lebt die Schlingnatter?
Schlingnattern lieben warme, eher trockene Lebensräume mit vielen Versteckmöglichkeiten. In den Isar-Auen findet sie perfekte Bedingungen auf sonnenbeschienenen Steinflächen, Waldrändern und in trockenen Wiesen. Manchmal sieht man sie sich auf einem Stein aufwärmen – aber meist bleibt sie gut versteckt.
Was macht die Schlingnatter besonders?
- Perfekte Tarnung: Ihre graubraune bis olivfarbene Haut mit dunklen Flecken macht sie fast unsichtbar im Laub oder auf Steinen.
- Ohne Gift, aber mit Technik: Nach dem zubeißen, wickelt sie sich blitzschnell um ihre Beute – ähnlich wie eine Mini-Python.
- Sonnenanbeterin: Als wechselwarmes Tier braucht sie Wärme, um aktiv zu sein – an kalten Tagen bleibt sie in ihrem Versteck.
- Lebendgebärend: Im Gegensatz zu vielen anderen Schlangen legt sie keine Eier, sondern bringt fertige kleine Schlangenbabys zur Welt!
Kleine Jägerin der trockenen Aue
- Als geschickte Jägerin ist die Schlingnatter eine faszinierende Bewohnerin in sonnigen Auen
- Zeigerart für intakte Lebensräume: Wo sie vorkommt, gibt es strukturreiche, naturbelassene Flächen.
Wie erkenne ich eine Schlingnatter?
Beobachtungszeit: In den warmen Monaten von März bis Oktober aktiv.
Merkmale:
- Größe: 60–75 cm lang, also eher klein und schlank.
- Farbe: Grau bis braun, mit dunklen Flecken und einem schmalen dunklen Streifen von der Nase bis zum Hals.
- Kopf: Flach und oval – im Gegensatz zur Kreuzotter, die einen dreieckigen Kopf hat.
- Augen: Runde Pupillen – Kreuzottern haben senkrechte Schlitzpupillen!
- Bewegung: Sehr flink, verschwindet meist schnell, wenn man sich nähert.
- Ungekielte, glatte Schuppen - sie heißt deshalb auch Glattnatter
Spuren:
- Schlängelspuren: Besonders im Sand oder lockeren Boden zu sehen.
- Häutungsreste: Abgelegte Schlangenhäute (glatte Schuppen ohne Kiele) sind ein Hinweis, dass eine Schlingnatter in der Nähe lebt.
Faszinierende Schlingnatter-Fakten
- Sie kann bis zu 20 Jahre alt werden – eine der langlebigsten heimischen Schlangen!
- Ihre Zunge dient ihr als Geruchssensor – sie riecht die Luft und spürt so ihre Beute auf. Mit der gespaltenen Zunge kann sie die Richtung orten.
- Bei Gefahr stellt sie sich tot oder beißt zu, um Fressfeinde abzuschrecken.
Schutzstatus:
- Rote Liste Bayern: Stark gefährdet
- In der europäischen FFH Richtlinie (Anhang IV) geschützt
Mehr Infos über die Schlingnatter findest du hier!