BN-Untersuchung belegt Zunahme Isartypischer Arten und beindruckende Rückkehr der Fluss-Wildnis
Vor vielen Jahrzehnten wurde die Isar ihres Wassers beraubt und in ein Steinkorsett gezwängt. Weil die nötige Dynamik nun fehlte, verschwanden Kiesbänke und wucherten zu. Zudem grub sich die Isar immer tiefer in den Untergrund.
Auf Grundlage des Isarplans 2020 begann die Wasserwirtschaft seit etwa 2000 zunächst zaghaft, dann zunehmend mutiger, die Uferverbauungen zu entfernen. In der Rosenau wurde auch der Deich verlegt, womit die Aue ihren Raum zurück bekam.
Doch nützt es dem Fluss, dem Ökosystem und den Menschen? Der BUND Naturschutz untersucht seit April 2015 die Entwicklungen, gefördert vom bayerischen Naturschutzfonds über Mittel der Glücksspirale. Zahlreiche Spezialisten einzelner Artengruppen des BN, aber auch TU München, untersuchen und dokumentieren die Veränderungen der Vegetation, den Tieren und am Fluss selbst. Viele Stunden wurden ehrenamtlich erbracht. Auch wie Erholungsuchende die Isar jetzt gefällt, wollen wir herausfinden.
Die Ergebnisse begeistern die Forscher: Die Isar ist breiter geworden und fächert sich wieder in mehrere Arme auf. Mächtige Kiesbänke haben sich entwickelt und verändern sich ständig. Eine zentrale Rolle spielt das Flussholz: mit der neuen Uferdynamik fallen Uferbäume in die Isar und bilden im Fluss und auf den Kiesbänken Ansatzpunkte für neue Inseln und weitere Fluss-Dynamik. Sie sind auch wichtiger Lebensraum und "Transportmittel" für Arten bei Hochwasser. Die Bestandsaufnahme der Pflanzen- und Tierwelt zeigt sehr positive Ergebnisse. Seltene Weidenarten, aber auch Insekten, die auf der Roten Liste stehen, werden wieder heimisch. Lesen Sie mehr in unserem zusammenfassenden Abschlussbericht oder in der ganz kurzen Zusammenfassung.
Wir haben diese faszinierenden und ermutigenden Entwicklungen auch weiter im Blick. Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, nehmen Sie bitte mit der Geschäftsstelle Kontakt auf.