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Große Freude beim BN über lange geforderte Naturwald-Ausweisung

Der BUND Naturschutz Freising ist höchst erfreut!
Die Natur im Isarauwald zwischen München und Landshut bekommt eine große Chance. Natur darf wieder Natur sein. 2020 hat das Landwirtschaftsministerium bekannt gegeben, dass die Isarauen an der sogenannten Mittleren Isar aus der forstlichen Nutzung genommen werden.

„Es ist ein Erfolg unseres Jahrzehnte langen Einsatzes für eine naturnahe Isaraue“,
begeistert sich Kreisvorsitzender Wolfgang Willner. „Dazu haben sicher unsere Untersuchungen nach der Renaturierung des Flusses mit beigetragen. Wir haben die Besonderheit der renaturierten Isaraue für die Artenvielfalt dargelegt und den hohen ökologischen Wert von Wildnis in die Diskussion gebracht,“ erläutert Christine Margraf, 2. Vorsitzende des BN Freising.“

Die typische Flora und Fauna der Auen bekommt neuen Lebensraum. Doch nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen bekommen nun einen fantastischen Naturraum, den man erkunden, die Seele baumeln lassen oder die Veränderungen beobachten kann. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger mehr Wildnis wollen.

Es entstehen auch neue Freiräume, in denen die Isar sich ausbreiten kann. Der BN hofft, dass diese Chancen auch von der Wasserwirtschaft genutzt werden.

Die Isarauen sind eines von mehreren Gebieten in Bayern, die als 3. Nationalpark im Gespräch waren und nun als Naturwald-Schutzgebiet ausgewiesen werden sollen. Diese neue Schutzkategorie wurde von der bayerischen Staatsregierung für 10% der Staatswälder bei den Zusatzverhandlungen zum neuen Artenschutzgesetz zugesagt, an denen auch der BN beteiligt war und sich zentral dafür eingesetzt hatte.

Der BN hat bereits 2016 zusammen mit Greenpeace ein Konzept für einen Naturwald-Verbund in Bayern vorgelegt und 10% Naturwald im Staatswald gefordert. Die jetzt vom Ministerium vorgelegt Abgrenzung der Isarauen entspricht in weiten Teilen dem Vorschlag des BN. Die Isarauen sind eine zentrale Achse in diesem Verbund und in der bisherigen Kulisse (Stand Ende 2020) mit 2.312 ha das größe Naturwald-Gebiet.

Karl-Heinz Häberle und Christian Magerl sind sich einig: „Es ist eine große Chance für Mensch und Natur.“ Der BN wird nun den Prozess begleiten, um dies optimal zu verwirklichen.

Hier finden Sie die offizielle Abgrenzung, hier die amtliche Bekanntmachung mit den formalen Vorgaben (Amtsblatt Nr. 695, 2020) und FAQs des Landwirtschaftsministeriums. Hier gehts direkt zur Abgrenzung im Umweltatlas.


Naturwald: Vorbild Nationalpark

In einem beeindruckenden Vortrag beim BUND Naturschutz Ende 2020 hat der stellvertretende Leiter des Nationalparkes Bayerischer Wald, Dr. Jörg Müller, erklärt, warum Wälder ohne forstliche Nutzung für die Artenvielfalt ganz besonders wichtig sind und welche positiven Entwicklungen im Bayerischen Wald stattfinden. Hier zum Video des Vortrages.


Typische Bewohner und Lebensräume der Isar-Auwälder

Hier stellen wir Ihnen in Kürze in regelmäßigen Abständen einzelne Bewohner und Lebensräume der Auwälder der Isar vor, für die der neue Naturwald in Verbindung mit der Isar-Renaturierung große Chancen bringt:

  • Höhlenbrütende Vogelarten wie Halsbandschnäpper und mehrere Specht-Arten
  • Kammolch und Gelbbauchunke
  • Totholz-Käfer
  • Fledermäuse
  • Lavendelweide und Silberweiden-Weichholzaue
  • Neue Chancen für die Grauerle
  • Seltenheiten der Hartholz-Auwälder wie Ulme und Schwarzpappel
  • (in Erarbeitung)

Soweit einige trockene "Brennen" (alte Kiesanschüttungen der Isar) mit ihrem Reichtum an oft sehr bedrohten Arten der Halbtrockenrasen Bestandteil des Naturwaldes sind, ändert sich an der Pflege durch Mahd nichts. Sie wurden auch schon bisher nicht forstwirtschaftlich genutzt.